1. Juli 2025 Ankunft in Bilbao

Anreise 


Der Tag fing an, wie jeder Dienstag. Ich war um kurz vor fünf wach, noch vor dem Wecker und habe gefrühstückt und Zeitung gelesen. Dann bin ich zu meinem Brötchen-Job gefahren, den ich ehrenamtlich zweimal die Woche mache und war dann gegen 8:30 Uhr wieder zu Hause . Eigentlich hatte ich vor, zum Sport zu gehen, aber bereits um diese Uhrzeit hatten wir 27° und meine Motivation war nicht ganz so toll.

So bin ich nur nach Hause gefahren, habe gemütlich geduscht und mich danach in einer schattigen Ecke des Gartens auf die Hängematte gelegt. So konnte ich die Zeit bis zur Abreise gut überbrücken. 




Dann war es soweit und ich ging zur S-Bahn. Die war ihrem normalen Verhalten treu und kam natürlich nicht pünktlich. Aber sie schafft es zumindest, nur 11 Minuten zu spät zu kommen. Und immerhin: sie ist gekommen. Das ist für die Düsseldorfer S-Bahn nicht selbstverständlich. Sie brachte mich dann auch zügig zum Flughafen, wo es ziemlich voll war. Die Sicherheitskontrolle am Terminal B sollte 20 Minuten dauern, deshalb beschloss ich, lieber zum Terminal A zu gehen und dort die Querverbindungen zum Terminal B zu nutzen.

Das klappte auch ganz gut, und wenig später war ich am Gate. Nun hatte ich reichlich Zeit, was mir immer lieber ist, als zu hetzen.


Irgendwann wurde dann auch mein Flug aufgerufen und die ersten Gruppen begannen zu boarden. Normalerweise pfusche ich mich immer ein wenig vor, damit ich auf jeden Fall einen guten Platz für meinen Rucksack finde. Heute ist alles anders. Ich gehe erst mal gemütlich auf die Toilette, und als ich zurückkomme, sind schon fast alle drin. Und so spaziere ich gemütlich mit meiner kleinen Umhängetasche zu meinem Platz, da ich den Fensterplatz habe, mussten die bereits sitzenden Passagiere leider aufstehen. Der Flieger war wie gewohnt sehr eng, aber irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft, fast eine halbe Stunde im Sitz zu schlafen. 




So ging der Flug natürlich schnell vorbei und trotz der sehr schlechten Sicht (es war sehr dunstig), konnte man die Pyrenäen sehen. Und dann setzten wir auch schon zur Landung an. Auch hier war ich wieder sehr entspannt, und als die Leute ausgegeklatscht hatten, fing das Gerangel im Mittelgang an, während ich in Ruhe sitzen blieb. Trotzdem war es für mich dann doch sehr ungewohnt, ohne Gepäck auszusteigen.



Als ich den Zoll passiert hatte, war direkt vor mir eine Information. Ich kratzte ganz hinten in meinem Gedächtnis ein paar spanische Worte hervor und siehe da: es klappte. Die Frau erklärte mir den Weg zum Shuttle, und wenig später war ich da. Dort musste ich noch mal fragen, ob ich das Ticket irgendwo am Kiosk kaufen muss oder im Bus, aber auch dafür reicht meine spanischen Worte aus. Der Bus füllte sich sehr schnell mit Passagieren überwiegend aus Deutschland. Eine größere Gruppe junger Männer hatte sich großzügig mit Dosen-Bier versorgt und fing schon im Bus an, ein wenig zu feiern. Direkt bei mir standen drei sehr stark tätowierte und gepiercte Spanier, die einen großen Teil ihres Lebens in einem Sportstudio zugebracht hatten. Einer von Ihnen, offensichtlich der Wortführer, hatte viele Piercings im Gesicht und schwarze Knöpfe in den Ohren und mir war nicht ganz klar, ob das In-Ear Kopfhörer waren oder auch ein Piercing. Er gestikulierte sehr lebhaft, immer wieder mit einzelnen moves, die auf einen Kampf hindeuteten. Abwechselnd fuchtelte er mit den Händen in der Luft, dann schlug er auf einen imaginären Gegner ein, und dann kratzt er sich zwischen den Beinen. Diese Choreografie wiederholt sich fast die ganze Zeit. 


Aber nach circa 25 Minuten waren wir angekommen und ich stieg aus. Google Maps deutete mir, dass ich 12 Minuten geradeaus gehen müsse, und ich machte mich auf den Weg. Nach gefühlt der halben Strecke musste ich leider feststellen, dass mein Telefon zu dem Zeitpunkt offensichtlich noch nicht die richtige Richtung erkannt hatte. Es hatte mich auf die richtige Straße, aber in die falsche Richtung geschickt. Nun zeigte es 21 Minuten in die andere Rechnung an. Das war ein wenig ärgerlich, aber ich war mitten in der Stadt und es war auf jeden Fall interessant, hier durch die Straßenschluchten zu gehen.

Es sind hier 32°, aber es kommt einem nicht ganz so schlimm vor, weil einerseits ein leichter Wind geht, andererseits es aber auch an der Straße viele Bäume gibt.












Kurz vor meinem Hostel kundschaftete ich ein riesiges Kaufhaus aus. Darauf gekommen bin ich, weil ich einen Supermarkt gesucht habe und der war in diesem Kaufhaus. Es ist ein modernes Haus, aber nach altem Stil. Hier gibt es wirklich alles. Es gibt eine Möbelabteilung, eine riesige Elektronikabteilung, Stoffe, Kleidung, Haushaltsgeräte, Geschirr, mit anderen Worten, wirklich alles. Der Supermarkt ist auch riesig und gut sortiert. Ich kaufe mir Kleinigkeiten für mein Frühstück und gehe dann weiter zu meinem Hostel. Fast wäre ich angekommen, wäre da nicht ein Burger King gewesen, der mich mit einem kleinen Softeis angelockt hat. 


Dann bin ich aber wirklich zu meinem Hostel an der großen Plaza gegangen. Die Rezeption ist im Souterain und sehr stylisch. Das ist doch gut so, weil ich schließlich 100 € für die beiden Tage bezahlt habe. Für ein Bett im Schlafsaal ist das ein stolzer Preis. Aber es zeigt sich schnell, dass es das auch wert ist. Das Personal ist sehr freundlich und ist auch meinem Wunsch nach einem Lower Bed nachgekommen. Nicht nur die Rezeption ist sehr stylisch, sondern auch die Zimmer sind zwar klein, aber sauber und ordentlich. Ich werde sofort von Ian aus England begrüßt. Ein netter junger Mann, der auf einer längeren Spanien Reise ist.


Ich habe aber dann hier nur mein Gepäck abgeworfen und bin danach los, den Ort etwas mehr zu erkunden.













Die Altstadt ist sehr schön und auch nicht so furchtbar groß, dass man schnell ein paar sehenswerte Gebäude ablaufen kann. Da ist das Teatro Arriaga und auch die Casa Viego oder die Kathedrale. Überraschung: wenn man hier sein zuständigen Schöpfer besuchen will, kostet es 10€! Respekt. 














Aber die dunklen Gassen sind wirklich sehenswert. SIe sind sehr eng und die Häuser sind sechs oder sieben Stockwerke hoch. Alles ist sehr bunt und es sind auch viele Leute unterwegs. Es gibt viele kleine Tavernen, leider ist es schwer, einen Platz draußen zu finden. Aber nach einigem Suchen bin ich fündig geworden und habe mich auch zu dem Biertrinken gesellt.So kann man es aushalten. Inzwischen hat es angefangen, ganz leicht zu regnen. Aber das ist sehr angenehm und überhaupt nicht störend.
















Ich habe dann eine Taverne gefunden, leider aber nicht mit einem Platz draußen im Freien, sondern innen drin. Aber egal, ich habe lecker gegessen und bin dann zum Hostel zurück. Die Temperatur ist mittlerweile bei 24° und absolut angenehm.












Im Hostel gibt es einen Gemeinschaftsraum mit einer Bar. Da kann man gemütlich sitzen und genau dahin habe ich mich auch zurückgezogen und den Tag ausklingen lassen.


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