2.Juli 2025 Museumsbesuch


Es war ein seltsamer Morgen. Das Zimmer war stockdunkel und mindestens zehn mal klingelte in den acht - Bettzimmer irgendein Wecker. Aber man hört niemanden aufstehen, und da ich auch nicht wusste, wie spät es war, lieb dich auch lieb. Irgendwann dachte ich aber, dass es Zeit sei und bin aufgestanden. Um 7:45 Uhr! Für mich ist das so gut wie mittags. Trotzdem war ich der erste im Bad und konnte so in Ruhe duschen. Nach einem kurzen Frühstück (Saft und Kekse) bin ich dann losgezogen. 




Ich habe das Frühstück kurz gehalten, weil ich kein iPad dabei hatte. Darauf lese ich normalerweise, und das iPhone nehme ich nicht dazu, weil ich auch den Akku tagsüber brauche. Aber egal!

Draußen waren es 20° Und es nieselt leicht. Hitzewelle? Hier nicht!


Der Morgen begrüßt mich also mit einer Temperatur von 20°. Als ich zum Bus gehe, hat der Regen aufgehört und es ist frisch. Aber das erscheint mir angenehmer, als die Spitzentemperaturen, die heute in Deutschland erwartet werden.


Aber dann kam der ärgerliche Teil des Tages. Ich stieg in den Bus, in der Annahme, ich könne dort kontaktlos bezahlen wie gestern auf der Hinfahrt. Aber nein, ich brauchte eine Chipkarte, auf die ich Guthaben laden musste, um mit dem Bus zu fahren. Also krieg ich wieder aus und ging zu einem kleinen Kiosk. Die verkauften aber nur Karten für Rundfahrten, diese Chipkarte würde ich in der Metro bekommen. Also machte ich mich auf den Weg zur Metro, nur zwei Etagen tief mit der Rolltreppe, bis ich zu Automaten kam. Da war ein sehr freundlicher Sicherheitsmann, der mir Alf, eine solche Karte zu kaufen. 


Er erklärte mir dann auch, dass ich beim einsteigen im Bus einschicken und beim aussteigen da auch wieder aus checken muss. Mittlerweile war aber der Bus nicht mehr die schnellste Möglichkeit, zum Museum zu kommen, sondern die Straßenbahn. Also ging ich die wenigen Meter zu der Haltestelle und nach einigen Minuten kam die Bahn auch. Ich stieg ein und suchte einen Automat, zum einchecken, fand aber keinen. Dann sah ich weiterhin eine Kontrolleure kommen. 


In meiner Naivität ging ich zu ihr hin und fragte, wo ich einschicken könne. Sie scannte meine Karte und meinte dann ungerührt, ich habe nicht bezahlt. Ich erwiderte dann, dass ich das wüsste, dass ich nur nicht wissen würde, wie ich bezahlen muss. Sie nahm meine Karte erneut und mochte da 1,90 €, die normale Fahrt, runter. Und dann meinte sie, ich müsste nun 20 € bezahlen für das fahren ohne Fahrschein. Ich diskutierte ein wenig mit ihr, aber erfolglos. Sie erklärte mir, dass man außerhalb der Straßenbahn an einem Automaten am Bahnsteig die Karte entwerten muss. 


Beim Aussteigen, sprach ich sie noch mal an, um zu fragen, wo ich denn hier aus checken muss. Darauf meinte sie, das sei nicht notwendig! Also gibt es hier in Bilbao mindestens drei verschiedene Systeme. Einmal kann man im Bus mit Karte bezahlen, einmal braucht man eine Chipkarte und muss im Bus ein und rausschicken und bei der Straßenbahn muss man außerhalb der Straßenbahn einchecken und nicht mehr auschecken. Das hört sich für mich ein wenig kompliziert an und natürlich habe ich mich geärgert!













Schon die Eingangshalle wirft einen um. Die Decke ist sehr hoch und die Halle ist riesig groß. Und den Aufzug herum ist ein Glasgestell gebaut, dass suggeriert, dass der Aufzug schräg ist. Daneben gibt es eine große Halle mit gigantischen kreisförmigen Objekten. Titel: the matter of time!  Am Anfang ist eine Spirale, in die man hinein gehen kann und nach 7-8 Runden ist man dann im Zentrum angekommen. Die Objekte sind circa 4 m hoch und in Durchmesser 20-30 m. In den meisten Objekten wird das Kreis – oder Spiral Konzept wiederholt. Der Schöpfer dieser Installation ist Richard Serra.















https://youtube.com/shorts/cwGHg0XbdqU?si=8dfbRHw4ZYMqsdaE


Sehr beeindruckend war auch die Installation von Yayoi Kusama mit seinem Infinity-Room.

Es war ein geschlossener Raum, mit sehr vielen Lichtern und Spiegeln, die wie Christbaumkugeln aussahen.


Es werden natürlich auch Gemälde ausgestellt, aber das ist normalerweise nicht so sehr meins. Sie beeindrucken aber durch ihre Größe und durch die großzügige Gestaltung der sehr großen Räume.


Interessant und sehr beeindruckend fand ich auch das Werk von El Anatsui. Er hat aus Deckeln von Schnapsflaschen kleine Metallplättchen gemacht und die mit Kupferdraht zusammen gebunden oder geackert. Die Arbeit hat mit einem größeren Team zusammen über ein Jahr gedauert und er will damit gegen den Alkohol missbraucht in Afrika demonstrieren.












Im Astrum ist eine Lichtinstallation, Uhr an einer Wand über über 20 m Schrift Bänder von oben nach unten laufen und dort quasi im Boden verschwinden. Es sind neun Säulen, zwischen denen man auch durchgehen kann und in einem zweiten Teil der Performance werden auch Laufbilder an der Wand projiziert.








Ein Raum ist im Künstler Gehry selbst gewidmet. Er ist der Architekt, der dieses Gebäude, aber auch die Häuser bei uns im Hafen gebaut hat. In kleinen Videos wird sehr eindrucksvoll gezeigt, wie er mithilfe von künstlicher Intelligenz eine Fusion von Natur und Architektur herstellt. Diese Bilder sind sehr beeindruckend.


Fantastisch ist auch die  in Situ Installation von Refik Anadol in Zusammenarbeit mit Frank Gehri. Wir werden durch Hi Kompositionen erstellt aus Darstellende, Kunst, Technologie, Musik und Architektur. Durch die Modellierung von Daten werden wir Bilder erzeugt, die in einer riesigen, kuppelförmigen Halle an die Decke projiziert werden. Ein absolutes Spektakel!


https://youtu.be/W2Za51ajBxE?si=tCFeB1tTpCPc-lX8


https://youtu.be/n-fWlAjnIm0?si=8_Ir4ve6CtxWqe33



Zwischendurch musste ich mal für kleine Königstiger, und auf dem Klo sah ich dann einen Mann, der vor der verschlossenen Tür für größere Königstiger stand. Seinem Gesicht sah man an, dass er nicht viel Zeit mitgebracht hatte. Plötzlich ertönte aus der verschlossenen Kabine die Musik von „ I I’m still Standing“ . Sachen gibt’s…


Ich wäre dann noch gerne zu der Standseilbahn gefahren, weil es von hier aus eine direkte Verbindung gibt. Aber wenn ich schon mal beim meckern über die Verkehrsbetriebe hier bin: Sie sind extrem unpünktlich, und zwar leider oft zu früh. Das ist mir schon bei der Hinfahrt zum Museum aufgefallen und hier ist es doppelt unglücklich, weil dieser Bus auch nur alle 40 Minuten fährt. Also bin ich erst mal zurück zum Hotel.












Nächstes Abenteuer war dann die Standseilbahn, die  Funicular. Der Bus kam ausnahmsweise mal einigermaßen pünktlich und brachte mich zu einem kleinen Park. Der Weg hierhin ging über Serpentinen bergauf und die Seilbahn sollte mich wieder runter bringen. Obwohl die Bahn schon sehr alt ist, ist die Station und auch die Bahn selber recht neu. Die Bahn besteht aus mehreren Abteilen, die stufenförmig angeordnet sind. Ich war im letzten Abteil und schaute also auf die Köpfe der Passagiere vor mir und die wiederum auf die von denen vor ihnen und so weiter. Es waren fünf Abteile, und schon bald ging es mit einigem rumpeln Bergab. Die Bahn läuft auf Schienen und wird an einem Seil gezogen beziehungsweise herunter gelassen. Das Seil ist zwischen den Rädern, also eine Abwandlung einer Zahnradbahn. Die Strecke ist einspurig, nur in der Mitte gibt es eine Ausweichstelle, wo sich die bergfahrende und die talfahrende Bahn begegnen können.Unten war direkt ein kleines Café, wo ich mich mit Kaffee und Donuts versorgte.


Aber hier lebe ich auch. Eine kleine Überraschung: mein neues Telefon ist in der Lage, sich mit Satelliten zu verbinden, wenn kein Netz verfügbar ist. Und genau das scheint hier der Fall zu sein, denn plötzlich sehe ich auf dem Display ein kleines Satellitensymbol. Das soll gewährleisten, dass man im Notfall Hilfe herbeirufen kann, auch wenn keine N Netz da ist. Beeindruckende Technik! Aber 1 Minute später hatte es das Netz wieder gefunden und die normale Anzeige war zurück.


Ich beschloss dann, zu Fuß nach Hause zu gehen. Ich hatte entdeckt, dass es auf dem Weg dahin ein Museum für Illusionen gab. Ich habe sowas schon in Moldawien einmal gesehen und fand das ganz lustig! Also bin ich dahin und habe viele kleine, abenteuerliche Dinge gesehen . Ein wirklich lustiges Museum!




















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